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7. Cister-Symposium
25.-27. September 2015

Bericht von Andreas Wetzel

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Ende September war es soweit: die Freunde der Waldzither trafen sich wieder einmal im Hotel Thüringen in Suhl, um das alle 2 Jahre stattfindende Cister-Symposium abzuhalten.

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Der altgriechische Ausdruck Symposion bzw. spätlateinisch Symposium steht ursprünglich sinngemäß für gemeinsames, geselliges Trinken. Aus der Bedeutung für gesellige Treffen hat sich laut Wikipedia später der Begriff Symposium für wissenschaftliche Konferenzen entwickelt. Ob das Treffen eher der ersteren oder der letzteren Bedeutung gerecht wurde – ich weiß es nicht. In jedem Fall gab es genügend Elemente von beidem. 

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Am Eröffnungsabend gab es beispielsweise einen Vortrag von Prof. Dr. Josef Focht, Direktor des Museums für Musikinstrumente der Uni Leipzig, zum Thema „Die Cister in der Literatur“. An diversen Beispielen aus der klassischen Literatur, die von ihm, Doris Eckhardt und Uli Otto vorgetragen wurden, konnte man etwas über die Verwendung und den Gebrauch der Cister zu Zeiten Goethes erfahren. Auch für literarisch nicht so bewanderte und interessierte Teilnehmer war es eine kurzweilige und interessante Veranstaltung. 

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Nach dem Abendessen trafen wir uns in geselliger Runde und die Teilnehmer konnten in lockerer Atmosphäre ein oder zwei Lieder oder Musikstücke zum Besten geben. Carl-Matthias Scheel moderierte gekonnt die Veranstaltung und er sortierte auch noch spontane Meldungen in das kurzweilige Programm ein.  

 

Da die Teilnehmer des Treffens zum überwiegenden Teil aus Laienmusikern bestanden, ging es nicht darum, eine perfekte Show abzuliefern, sondern die Teilnehmer an der Freunde teilhaben zu lassen, die jeder beim musizieren auf der Waldzither empfindet. So war es eine Freude, zu hören, was die einzelnen aus Ihren Instrumenten herausholten. Seltsamerweise hatten viele der Lieder das Alter bzw. das Älterwerden  zum Thema, etwa der Beitrag von Jürgen Claus mit dem vergnüglichen Lied: „Oma Beate hat Implantate“.

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Am Samstag gab es diverse Workshops rund um die Waldzither: „Absolute Beginner Workshop“,  „Liedbegleitung ohne Noten“, „Melodie und Begleitung gleichzeitig spielen“, „Mandolinentechnik Tremolieren“ oder „Bottleneck-Spiel auf der Waldzither“ und andere standen zur Auswahl.

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Mein absolutes Highlight als Waldzither-Sammler und historisch interessierter Musiker war der mit vielen Fotos bebilderte Vortrag von Norbert Feinendegen über die Waldzithern des Herstellers C. H. Böhm aus Hamburg. Zu diesen in Sammlerkreisen sehr gesuchten und geschätzten Waldzithern zeigte Norbert die Entwicklung des Instrumententyps der Böhm-Waldzither chronologisch, anhand vieler historischer Fotos und Fotos von noch erhalten gebliebenen Waldzithern auf. 

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Das Highlight für die Folk-Fans unter uns war jedoch unbestritten das Konzert von Liederjan am Samstagabend. Ludmillus der Barde unterhielt im Vorprogramm und brachte die Gäste in Stimmung. Liederjan, bestehend aus Michael, Jörg und Hanne, begeisterten durch wortwitzige Texte und fetzigen Melodien. Jörg und Michael packten denn auch für einige Lieder ihre Waldzithern aus, was uns Teilnehmern des Symposiums besonders gefiel. Nach dem Konzert fachsimpelten einige von uns noch mit Liederjan im Hotel Suhl und konnten die geselligen Folkstars hautnah erleben.

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Am Sonntag trafen wir uns noch zu einem Rundgang durch das Waffenmuseum Suhl. Hier bekamen wir eine Führung durch die Sonderausstellung „Teuflisches Spiel auf Kamee und Cister“. Es waren Großkameen, das sind kunsthandwerklich gestaltete Reliefbilder aus Schmuckgestein, ausgestellt sowie diverse Cistern. 

 

Nach unserer Vereinsversammlung am späten Vormittag und dem offiziellen Ende des Waldzither-Symposium ging es inoffiziell beim Italiener um die Ecke weiter. Ein schöner Ausklang eines musikalischen Wochenendes.

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Weiterer Pressebericht und Fotos zum Symposium

Böhm Nr. 4
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